GOTTHARDT: „A3-CHAOS BLEIBT ZUR FERIENZEIT ALS POLITISCHE HAUSAUFGABE“
Zwei Monate nach erster Bürgerinitiative: Landtagskandidat infomiert sich über Stand der Dinge / „Wörths Altstadt ist Durchgangsverkehr nicht gewachsen“ / Lob für lokales Handeln – weitere Schritte angemahnt
WÖRTH/DONAU. Knapp zwei Monate ist es her, dass die Wörther Bürger Bernhard Meyritz und Josef Eidenschink die facebook-Gruppe „LKW-Durchgangsverkehr raus aus Wörth und Wiesent“ ins Leben gerufen und eine Unterschriftensammlung gestartet haben. Keine 24 Stunden später war damals Tobias Gotthardt, Landtagskandidat der FREIEN WÄHLER, in die Wörther Altstadt gekommen, um sich bei den Initiatoren über das Problem zu informieren, mögliche Lösungen zu sammeln. Nun war er wieder in Wörth: „Wir alle bleiben an dem Thema dran – und mir war es wichtig zu sehen, was geschehen ist.“ Immerhin, so Gotthardt, „hat die Initiative den Ball ins Rollen gebracht – und die Verantwortlichen an einen Tisch.“ Erste Maßnahmen zeigten Wirkung – „und trotzdem ist das Problem noch nicht gelöst: Die politische Hausaufgabe bleibt auch zur Ferienzeit.“
Gemeinsam mit Meyritz lobte Gotthardt das „Zusammenspiel von Politik und Behörden vor Ort: Man merkt die Bereitschaft, etwas zu verändern.“ Bereits bei seinem ersten Besuch zum Thema hatte er – gemeinsam mit den Initiatoren, Bürgermeister Anton Rothfischer, Vertretern von Feuerwehr und Polizei – mögliche Lösungsansätze formuliert. „Es war wichtig, diese Liste zu sammeln und zu artikulieren“, ist sich auch Meyritz sicher. „Sie ist die Blaupause“, sagt Gotthardt. Auch, wenn sich im Nachhinein nicht alles als realisierbar erweist. Das verstärkte Durchfahrtsverbot etwa nach dem Modell der „Leverkusener Rheinbrücke“: Dort drohen bei Missachtung 500 Euro Bußgeld und zwei Monate Fahrverbot. Für Wörth allerdings kommt das nicht in Frage: „Das bedingt eine komplette Sperrung – und hier in der Stadt bleibt noch immer der lokale Lieferverkehr“, so Meyritz.
In Teilen umgesetzt dagegen ist der von Gotthardt und den Initiatoren gebrachte Vorschlag einer weiträumigen, mobilen Verkehrsleitplanung. Gerade im Wörther Streckenabschnitt der A3 aber könne man noch weitere Leuchtschilder installieren – „auch, um die erhöhte Unfallgefahr am Stauende zu minimieren“, so Gotthardt, der damit eine der verbliebenen Kernforderungen Meyritzs stützt. Bereits geplant ist nach Auskunft des Kandidaten ein großes Hinweisschild am Ende der Wörther Autobahnausfahrt, um schon dort auf das LKW-Durchfahrtsverbot im Ort hinzuweisen. „Nicht ausreichend“, sagt Meyritz. Und auch Gotthardt ist kritisch: „Wenn die LKW einmal die Autobahn verlassen haben, fahren sie vermutlich nicht noch einmal zurück nach Kirchroth oder aber über den Vorwald weiter.“ Entsprechend halten beide weiter „einen klaren Hinweis auf das Durchfahrtsverbot im Bereich der Autobahn“ für zielführender.
Ein wichtiger Baustein dagegen sind für Gotthardt die verstärkten Kontrollen durch die Polizei am Wörther Ortseingang sowie mehr Verkehrskontrollen und eine erhöhte Zahl an Motorrad-Patrouillen auf der A3: „Schade, dass der Freistaat offensichtlich nicht bereit ist, die Schlagkraft der Wörther Polizeiinspektion kurzfristig um eine weitere Streife zu erhöhen.“ Kritisch sieht er auch die Entwicklungen bei der Autobahnmeisterei Süd. Von einer „baustellenbedingten Personalaufstockung und der von uns geforderten ‚Schnellen Einsatztruppe‘ sei man dort „Meilen entfernt: Aktuell sorgen Scheuers Privatisierungspläne eher “für Unruhe in einer ohnehin übers Maß hinaus belasteten Mitarbeiterschaft“.
Ebenfalls eine „weiterhin offene Baustelle“ ist für den Kandidaten die „Überforderung der freiwilligen Einsatzkräfte im Baustellenbereich“. Die Feuerwehren leisteten das alles im Ehrenamt – „wir dürfen sie und die betroffenen Kommunen damit nicht alleine lassen.“ Wenn die Wörther Wehr etwa mittlerweile zwei Drittel ihrer Einsätze auf der A3 fahre und der Piepser sie „bis zu dreimal die Woche zu schweren Unfällen auf die Autobahn ruft, dann ist da etwas aus dem Gleichgewicht geraten: Dann können Ehrenamtliche das neben Job und Familie nur schwer tragen.“ Aufgrund der hohen Zahl ausländischer Unfallbeteiligter „zieht sich die Erstattung der Einsatzkosten zudem oft über Monate – Feuerwehr und Kommune bleiben mit den Aufwendungen alleine. Das darf nicht sein.“ Für Gotthardt ist klar, „dass Land und Bund da in Vorleistung gehen müssen“. Zudem hält er einen Sonderbonus für „derart geforderte Feuerwehren“ für sinnvoll.
Alles in allem, so Gotthardt, „zeigt der engagierte Einsatz Meyritzs und seiner Mitstreiter echt Wirkung – es bewegt sich was, aber nicht überall schnell genug“, so der Kandidat, der bereits bei seinem ersten Besuch zum Thema eine „Überholspur für Bürgerinteressen“ gefordert hatte. Nach seiner Überzeugung „bleibt die A3 auch zur Ferienzeit als Hausaufgabe der Politik“. Ein Zurücklehnen bis zur Landtagswahl dürfe man nicht akzeptieren: „Wörth braucht tragfähige Lösungen – auch, weil es um die Sicherheit der Bürger im engen Ortskern geht. Es darf nicht erst etwas passieren.“ Grundsätzlich, so Gotthardt, „muss man sich überlegen, ob die enge Ortsmitte als Staats- und Umleitungsstrecke überhaupt taugt – oder ob man auch hier querdenken und neue Lösungen ins Auge fassen muss“.